Leo Platz

Leo Platz wurde am 14. Januar 1913 in Gladbach als Sohn des Viehhändlers Moses Platz und seiner Frau Johanna Platz (geb. Seligmann) geboren.

Zusammen mit seinen Eltern und seinem Bruder Kurt wohnte er in Oberbieber, Gladbacher Straße 23 (heute: Neuwied, Stadtteil Oberbieber).

Ein Zeitzeugenbericht, den Elisabeth Dorothea Deeters in ihrem Buch "Sie lebten mit uns" [1] zitiert, schildert Leo Platz als selbstbewußten jungen Mann, der bewußt und in aller Öffentlichkeit Verhaltensvorschriften der Nationalsozialisten mißachtete:

« – Anders reagierte Leo Platz. Es war den BDM-Mädchen verboten, in Uniform Wirtschaften zu besuchen, dort zu tanzen und Alkohol zu trinken; sie nahmen aber Halstuch und Knoten ab und gingen doch. Leo machte sich einen Spaß daraus, sie zum Tanz aufzufordern. –»

Mit seiner Ehefrau Rosa, geb. Roer, und der Tochter Reha, geb. 29.8.1920, lebte Leo Platz später in Köln.

Am 30.10.1941 wurde die Familie in das Ghetto Lodz / Litzmannstadt deportiert und dort am 26.6.1944 ermordet.

In Köln, Altstadt Nord, sind in der Eigelssteinstraße Stolpersteine für sie verlegt.

Bruder Kurt und seine Eltern Moses und Johanna Platz wurden Opfer der Shoa.

 


Quellen:

Gedenkbuch des Bundesarchivs für die Opfer der nationalsozialistischen Judenverfolgung in Deutschland (1933-1945),
http://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/directory.html

Yad Vashem, Jerusalem,
https://yvng.yadvashem.org/index.html?language=de

Foto: Arno Glabach, Oberbieber

[1] Elisabeth Dorothea Deeters: "Sie lebten mit uns", 1983

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Haus der Familie Moses Platz: 1. Haus auf der rechten Seite (Gladbacher Str. 23, Oberbieber)
Haus der Familie Moses Platz: 1. Haus auf der rechten Seite (Gladbacher Str. 23, Oberbieber)
 
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