Paula Loeb

Paula Loeb wurde am 5. August 1894 als Paula Abraham in Neuwied geboren. Ihre Eltern, der Metzger Jakob Abraham (*6.7.1867 in Heimbach, gest. 17.4.1937) und Johanna Abraham, geb. Weinstock (*1.1.1871 in Hochhausen, gest. 21.3.1938) sind auf dem jüdischen Friedhof in Neuwied-Niederbieber begraben (Grab D 8a und D 8b).

Paula hatte noch drei Geschwister: Joseph (*30.7.1893 Neuwied), Erna (*2.10.1895 Neuwied) und Helene (*21.11.1898 Neuwied).

Paula heiratete Moritz Loeb aus Wuppertal-Elberfeld und wohnte mit ihm und den gemeinsamen Kindern in Neuwied, Luisenplatz 36 (heute: Langendorfer Straße 125).

Das Gedenkbuch für die NS-Opfer aus Wuppertal dokumentiert: "Moritz Loeb wurde 1885 in Köln geboren. Bis 1926 betrieb er einen Großhandel für Herrenhüte in Köln. Danach war er Einkäufer für Herrenartikel bei der Firma Leonhard Tietz in Elberfeld. Bereits im Juli 1935 wurde er aus rassischen Gründen genötigt, seine Stellung aufzugeben. Danach schlug er sich als Vertreter für eine Wäschefabrik durch. Im November 1938 wurde er von der Gestapo festgenommen und ins Konzentrationslager Dachau gebracht, wo er einen Monat einsaß. Wie er die folgenden Jahre verbrachte und welchen Beruf er ausübte, ist nicht bekannt. Jedenfalls musste die Sechszimmerwohnung aufgegeben werden.

... Paula und Moritz hatten vier Kinder: Herbert (Jahrgang 1920), Werner (1922), Günther (1928) und Helmut (1934). Wegen einer psychischen Erkrankung kam Paula in die Nervenheilanstalt Bendorf-Sayn bei Neuwied.

Moritz Loeb und sein damals siebenjähriger Sohn Helmut wurden am 10. November 1941 vom Bahnhof Steinbeck nach Minsk in Weissrussland deportiert und dort wahrscheinlich ermordet. ... Die drei älteren Söhne der Loebs konnten sich durch Emigration retten."

Paula Loeb war Patientin in der Heil- und Pflegeanstalt (Jacobysche Anstalt) Bendorf-Sayn. Sie wurde am 22.3.1942 aus Bendorf über Koblenz nach Izbica deportiert und dort ermordet.

Bruder Joseph heiratete am 27.1.1929 in Neuwied Hedwig Scheyer (Scheier). Zum Zeitpunkt der Heirat wohnte Joseph in Elberfeld. Dort wurden Sohn Karlheinz (*23.12.1929) und Tochter Ruth (*30.09.1935) geboren. Die Familie Joseph Abraham wanderte am 15.09.1938 von Neuwied nach USA aus. Joseph (Jupp) verstarb 1978 in New York/USA.

Schwester Helene heiratete Gosta Wahlberg (aus Stockholm/Schweden). Aus der Ehe gingen zwei Kinder hervor. Sie verstarb 1986 in Stockholm.

 


Quellen:

Gedenkbuch des Bundesarchivs für die Opfer der nationalsozialistischen Judenverfolgung in Deutschland (1933-1945),
http://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/directory.html

Yad Vashem, Jerusalem,
https://yvng.yadvashem.org/index.html?language=de

Bar-Giora Bamberger, Naftali: Memorbuch, Der jüdische Friedhof in Neuwied-Niederbieber, 2000

Stadtarchiv Neuwied, Gerd Anhäuser
StA Neuwied Geburtsregister-Nr.: 188/1893
StA Neuwied Geburtsregister-Nr.: 188/1894
StA Neuwied Geburtsregister-Nr.: 249/1895
StA Neuwied Geburtsregister-Nr.: 276/1898
StA Neuwied Heiratsregister-Nr.: 12/1929
StA Neuwied Heiratsregister-Nr. 201/1921
StA Neuwied Sterberegister-Nr.: 269/1966

LHA Koblenz, HV 113, Kartei der Gestapo Koblenz

http://www.ancestry.com/genealogy/records/jupp-abraham_139059640

http://www.ancestry.com/genealogy/records/helene-abraham_162436081

http://www.ancestry.com/genealogy/records/erna-abraham_154919859

Aussage von Dietrich Schabow, Bendorf

Homepage d. Stadt Bendorf: Die ehemalige Jacobysche Anstalt in Bendorf‑Sayn,
www.bendorf.de/stadt‑buerger/geschichte/jacobysche‑anstalt/

Gedenkbuch für die NS-Opfer aus Wuppertal
http://www.gedenkbuch-wuppertal.de/de/person/loeb-0

 

b_162_0_16777215_00_images_Stolpersteine_Stein142.jpg
 
Wir setzen Cookies zur optimalen Nutzung unserer Website ein. Nähere Informationen dazu finden Sie »hier