Das Viertel Synagogengasse / Schloßstraße

 

das Viertel Synagogengasse-Schlossstrasse
Quelle: Verlag Ernst Gronemeyer Neuwied (1901); Willi Gabrich, Kreismedienzentrum Neuwied.

Eigentumsverhältnisse und Bewohner im Viertel

Das Foto von 1901 zeigt die damaligen baulichen Verhältnisse des Viertels in unmittelbarer Nähe von jüdischer Schule und Synagoge (im Bild links). Willy Gabrich, Leiter des Kreismedienzentrums Neuwied, hat die Eigentumsverhältnisse und die Bewohner des Viertels anhand von Adressbüchern aus der Zeitspanne zwischen 1892 und 1936 zurückverfolgt und dazu die Notizen auf dem Foto verfasst. Vertiefend erläuterte er (hier zusammengefasst):

„Im Adressbuch 1892 ist die Jüdische Elementarschule erwähnt. Vorsitzender in äußeren Angelegenheiten: Bürgermeister Oskar Waldeyer, Lokal-Schulinspektor: Kreisschulinspektor Distelkamp, Schulvorstandsmitglieder: Eduard Götzel, Isidor Langstadt und Gustav Salomon (alle Kaufmann von Beruf). Lehrer und Kantor: Julius Ransenberg, der auch Hilfslehrer an der Höheren Mädchenschule war.

Lt. Volkszählung vom 1.12.1890 hatte Neuwied 11.062 Einwohner, davon 405 jüdische Bürger, 197 männlich, 208 weiblich). Lt. Adressbuch 1909 gehörte die Schule Engerser Straße 4 samt der Wohnung Ransenberg der Stadtgemeinde Neuwied. Das Eckhaus Nr. 8 (ebenfalls im Besitz der Synagogengemeinde) wurde 1909 an den Lackierer Ernst Hämisch und an den Kantor und Musiklehrer Abraham Kottke vermietet.

In der Schule wohnten lt. Adressbuch 1922 die Familie Julius Ransenberg (Lehrer und Kantor), David Jena (Lehrer) sowie Margarethe Warschawski (Kassiererin), lt. Adressbuch 1931 Familie Berthold Sender (Lehrer). In dem Eckhaus Nr. 8 (ab 1912 allein an den Lackierer Ernst Hämisch vermietet) wohnten lt. Adressbüchern 1931 und 1936: Frau Neumann, Fanny Krämer (Arbeiterin), Peter Krämer (Klempner) und Felix Krämer (Arbeiter).

Lt. Adressbuch 1912 waren die Häuser Schloßstraße 20 und 22 ebenfalls im Besitz der Synagogengemeinde. Zu dieser Zeit wohnten im Haus Nr. 20 die Metzgerei Josef Kronenthal, die Zoologiehandlung August Blum und die Gärtner Karl Schneider und Walter Knudt, im Haus Nr. 22 der Schneidermeister Heinrich Sennekamp und Wwe Johann Schäfer.“

 

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