[← Zurück zur Biographie]

 

Dorothea Elisabeth Deeters ("Sie lebten mit uns") berichtet aus Zeitzeugenaussagen zu Kurt Platz:

„Wenn Menschen nur mehr eingleisig denken können, werden sie gefährlich, weil sie auch nicht mehr mitfühlen. Im Juli 1932, zwischen der Einsetzung eines Reichskommissars für Preußen durch die Regierung Papen und der Reichstagswahl am 31. 7., hatte ein Bauer auf seinem Hof mitten im Dorf die Hakenkreuzfahne gehißt. In der Nacht vom 27. auf den 28. Juli holten Unbekannte die Fahne herunter, applizierten statt des Hakenkreuzes Hammer und Sichel und zogen die Fahne wieder auf.

Dies von manchen als schwere Kränkung empfundene, von anderen gewiß belachte Ereignis hatte zwei Jahre später ein fragwürdiges Nachspiel. Frauen aus Oberbieber erstatteten Anzeige gegen Kurt Platz. Ihre Aussage war, sie hätten am 9. 12. 1934 auf offener Straße einen Familienkrach der Eltern und Söhne Platz mit angehört; dem sei zu entnehmen gewesen, daß Kurt verraten könne, wer der oder die Übeltäter des Fahnenzwischenfalls von 1932 gewesen seien.

Bei der Verhandlung ergab sich, daß Frau Platz' Bruder Gegenstand der Auseinandersetzung gewesen war. Die Sache wurde behördlicherseits fallengelassen. (LHA Koblenz, Abt. 475 Nr. 1853)“

 

Quelle: Dorothea Elisabeth Deeters, "Sie lebten mit uns", Oberbieber 1983  S. 37

Wir setzen Cookies zur optimalen Nutzung unserer Website ein. Nähere Informationen dazu finden Sie »hier