Gertrude Heidelberg

Gertrude Heidelberg wurde am 14. Januar 1897 als Tochter von Julius und Mathilde Ransenberg (geb. Ginsberg) in Neuwied geboren. Ihr Vater Julius Ransenberg war der letzte Lehrer und Prediger in Neuwied. Das Grab der Eltern befindet sich auf dem jüdischen Friedhof im Ortsteil Niederbieber (B 332).

Sie wohnte zunächst mit ihren Eltern und Geschwistern (Paula, Helene, Grete Martha, Irma und Ewald) in Neuwied, Schloßstraße 71, und zeitweise mit ihrem Ehemann Richard Heidelberg in Gelsenkirchen.

Gertrude Heidelberg wurde 1942 in das Ghetto Izbica deportiert und dort 1942 ermordet.

Ihr Ehemann Richard Heidelberg, geboren am 7. April 1896 in Aachen, wurde am 22.3.1943 ab Koblenz nach Izbica deportiert und dort ermordet

Ihr Bruder Günter Ransenberg, geb. am 28. August 1907 in Neuwied, überlebte als einziges Mitglied seiner Familie den Holocaust. Er wurde 1939 in das KZ Sachsenhausen deportiert, konnte aber von seiner Familie freigekauft werden und nach verschiedenen Stationen nach Mexiko auswandern. Dort gründete er eine Familie und baute sich ein zweites Leben auf.

Er war eine der Triebkräfte  für die Restaurierung des jüdischen Friedhofs in Niederbieber. Er blieb trotz allem seiner Heimatstadt verbunden; seine Fürsprache hat manche ehemaligen Juden Neuwieds bewogen, sich wieder ihrer Vaterstadt zuzuwenden. Der Deutsch-Israelische Freundeskreis ist ihm zu großem Dank verpflichtet.

Ein kurzer Lebenslauf von Günter Ransenberg ist überliefert. In einem Brief von 1981 schildert er seine  Erinnerungen an die Neuwieder Synagoge, die  für ihn unauflöslich mit der Zeit seiner Jugend verbunden war.

Günter Ransenberg starb am 30. Oktober 1995 in Puebla / Mexiko

In einem 1995 in Puebla / Mexiko mitstenographierten Gespräch berichtet Günter Ransenberg über seine Deportation in das KZ Sachsenhausen und schildert die grausamen Umstände, denen die Insassen dort ausgeliefert waren.
[→Bericht lesen]


Quellen:

Gedenkbuch des Bundesarchivs für die Opfer der nationalsozialistischen Judenverfolgung in Deutschland (1933-1945),
http://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/directory.html

Abb.1: Yad Vashem, Jerusalem

Abb.2 u. 3: DIF-Neuwied

Abb. 4: Röntgen-Museum Neuwied

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Gertrude Heidelberg, geb. Ransenberg<br><br>Foto: Yad Vashem, Jerusalem
Abb. 1: Gertrude Heidelberg, geb. Ransenberg
Grab der Familie Ransenberg auf dem jüdischen Friedhof Niederbieber
Abb. 2: Grab der Familie Ransenberg
Gedenkstein auf dem Grab der Familie Ransenberg auf dem jüdischen Friedhof Niederbieber
Abb. 3: Gedenkstein auf dem Grab der Familie Ransenberg
Mit dieser Ehren-Urkunde, die das Innere der Synagoge 1926/27 zeigt und von Gustav Rüschhoff (1886-1947) in Aquarell und Tempera gestaltet wurde, zeichnete die Jüdische Gemeinde Neuwied ihren Lehrer, Prediger und Vorbeter Julius Ransenberg (1864-1939) anlässlich seines Eintritts in den Ruhestand aus.
Abb. 4: Ehrenurkunde für den Vater Julius Ransenberg
 
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