Rosa Levy
Rosa Levy wurde am 19. Oktober 1890 als Rosa Levy in Waldbreitbach geboren.
Sie war verheiratet mit Ferdinand Levy, der am Morgen nach der Pogromnacht 1938 so brutal zusammengeschlagen wurde, dass er wenig später an den Folgen seiner Verletzungen starb.
Das Ehepaar wohnte mit seinen Kindern Margot, Liselotte und Leo in Neuwied, Engerser Straße 12 (heute: Engerser Straße 2), wo Ferdinand Levy eine Metzgerei betrieb. Dort, wo heute ein großes Geschäftshaus steht, ist eine Gedenktafel für die Familie Levy angebracht.
Lt. Gedenkbuch Berlin und Yad Vashem wurde Rosa Levy mit ihrer Tochter Margot in das Ghetto Terezin/Theresienstadt deportiert und ermordet. Als einziges persönliches Erinnerungsstück von Rosa Levy existiert ihre Armbanduhr, die sie einst einer Bekannten als Andenken überlassen hatte.
Ihren beiden jüngeren Kindern Lieselotte und Leo fanden 1939 Aufnahme in den USA, sie überlebten den Holocaust. Nähere Informationen über Liselotte und Leo Levy finden sich in der Biographie über Ferdinand Levy.
Plater Robinson, Tulane University (USA) und Biograph der Tochter Liselotte Levy-Weil, ist im Besitz des letzten Briefes von Rosa Levy vom März 1942. Er vermutet, dass Margot und ihre Mutter kurz darauf nach Izbica und von dort nach Belzec oder Sobibor deportiert wurden. Dies schließt er daraus, dass die beiden Namen auf keiner Theresienstadt-Transportliste zu finden sind und daraus, dass eine Neuwieder Überlebende des KZ Theresienstadt berichtete, sie seien definitiv nicht in Theresienstadt gewesen. Robinson schließt einen Selbstmord nicht aus.
Quellen:
Gedenkbuch des Bundesarchivs für die Opfer der nationalsozialistischen Judenverfolgung in Deutschland (1933-1945),
http://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/directory.html
Yad Vashem, Jerusalem,
https://yvng.yadvashem.org/index.html?language=de
Plater Robinson, Tulane University, New Orleans / USA
Abb. 1 u. 5: Jason Simoneaux, Lafayette, Louisiana / USA
Abb. 2: Liselotte Levy-Weil durch Plater Robinson, Tulane University, New Orleans / USA
Abb. 3: Yad Vashem, Jerusalem
Abb. 4: Rhein-Zeitung Neuwied v. 4.2.1997