Leonie Loeb

Leonie Loeb wurde am 18. Oktober 1895 in Neuwied geboren. (Vater: Alfred Loeb, Mutter nicht bekannt). Sie wohnte in Neuwied, ab 1.9.1938 in der Bismarckstraße 29 und ab 1.11.1938 in der Augustastraße 39 (heute: Augustastraße 54).

Leonie Loeb arbeitete, zusammen mit ihrer Schwester Martha Loeb, als Hilfspflegerin in der Heil- und Pflegeanstalt (Jakobysche Anstalt) Bendorf-Sayn. Von dort wurde sie mit Transport DA22 ab Koblenz über Köln und Düsseldorf am 15. Juni 1942 über Lublen (Ankunft: 19.6.1942) in das Vernichtungslager Sobibor deportiert und dort ermordet. Laut Yad Vashem wurde sie fälschlicherweise in Izbica ermordet.

Anmerkung zum Transport DA 22: Lange Zeit wurde angenommen, dass das Ghetto Litzmannstadt (Lodz) Ziel des Transportes  DA 22 gewesen sei. Inzwischen weiß man, dass der Zug kurzfristig umdirigiert werden musste, da die Aufnahmekapazität im Ghetto Litzmannstadt erschöpt war. In der Regel wurden die in Lublin eingehenden Transporte in das benachbarte Durchgangslager Izbica weitergeleitet und von hier aus meist sehr rasch in eines der in der Nähe errichteten Vernichtungslager wie Majdanek, Sobibor, Belzec, Chelmo oder Treblinka überstellt. Der Zug erreichte am 19.6.1942 sein Ziel: ein Nebengleis im Bahnhof Lublin. Dort fand eine 'Selektion' statt: 100 Männer wurden nach Majdanek transportiert, die übrigen Deportierten ohne den üblichen Umweg über das Durchgangslager Izbica ins Vernichtungslager Sobibor. (Quelle: A. Gottwaldt / D. Schulle, Die 'Judendeportationen' aus dem Deutschen Reich von 1941-45, Wiesbaden 2007, S. 217-219, 448)

Erinnerung von Frau Magdalena Malzi:
"Die zwei jüdischen Damen führten ein feines Konfitürengeschäft, feinste Pralinen usw. Sie waren vornehm wirkende Schwestern."


Quellen:

Gedenkbuch des Bundesarchivs für die Opfer der nationalsozialistischen Judenverfolgung in Deutschland (1933 - 1945)

Yad Vashem, Jerusalem,
https://yvng.yadvashem.org/index.html?language=de

Homepage d. Stadt Bendorf: Die ehemalige Jacobysche Anstalt in Bendorf‑Sayn,
https://www.bendorf.de/stadt‑buerger/juden-in-bendorf/jacoby-sche‑anstalt/

Aussage von Dietrich Schabow, Bendorf; Peter Kleber, Bendorf

Bericht der Zeitzeugin Frau Magadalena Malzi

 

b_162_0_16777215_00_images_Stolpersteine_Stein136.jpg
 
Wir setzen Cookies zur optimalen Nutzung unserer Website ein. Nähere Informationen dazu finden Sie »hier