Irma Ransenberg
Irma Ransenberg wurde am 25. Januar 1893 als Tochter von Julius und Mathilde Ransenberg (geb. Ginsberg) in Neuwied geboren. Ihr Vater war der letzte Lehrer und Prediger in Neuwied. Das Grab der Eltern befindet sich auf dem Jüdischen Friedhof im Ortsteil Niederbieber
Zusammen mit ihren Eltern, ihren vier Schwestern (Paula, Helene, Grete Martha, und Gertrude) und ihren Brüdern Ewald und Günter wohnte sie zuerst in Neuwied, Schloßstraße 71, und später in Essen.
Irma Ransenberg wurde am 21. Juli 1942 ab Düsseldorf zunächst in das Ghetto Theresienstadt und am 16. Oktober 1944 in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert und dort ermordet.
Ihr Bruder Günter Ransenberg, geb. am 28. August 1907 in Neuwied, überlebte als einziges Mitglied seiner Familie den Holocaust. Er wurde 1939 in das KZ Sachsenhausen deportiert, konnte aber von seiner Familie freigekauft werden und nach verschiedenen Stationen nach Mexiko auswandern. Dort gründete er eine Familie und baute sich ein zweites Leben auf.
Er war eine der Triebkräfte, die sich für die Restaurierung des jüdischen Friedhofs in Niederbieber stark machten. Er blieb trotz allem seiner Heimatstadt verbunden; seine Fürsprache hat manche ehemaligen Juden Neuwieds bewogen, sich wieder ihrer Vaterstadt zuzuwenden. Der Deutsch-Israelische Freundeskreis ist ihm zu großem Dank verpflichtet.
Ein kurzer Lebenslauf von Günter Ransenberg ist überliefert. In einem Brief von 1981 schildert er seine Erinnerungen an die Neuwieder Synagoge, die für ihn unauflöslich mit der Zeit seiner Jugend verbunden war.
In einem 1995 in Puebla / Mexiko mitstenographierten Gespräch berichtet Günter Ransenberg über seine Deportation in das KZ Sachsenhausen und schildert die grausamen Umstände, denen die Insassen dort ausgeliefert waren.
[→Bericht lesen]
Günter Ransenberg starb am 30. Oktober 1995 in Puebla / Mexiko
Quelle:
Gedenkbuch des Bundesarchivs für die Opfer der nationalsozialistischen Judenverfolgung in Deutschland (1933-1945),
http://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/directory.html
Abb. 1 u. 2: DIF Neuwied
Abb. 3: Röntgen-Musuem Neuwied