Rosalie Tobias

Rosalie Tobias wurde am 19. Juni 1875 als Tochter von Levy und Rica Weinberg  (geb. Gumperich) im westfälischen Bork bei Unna geboren.

Sie heiratete Moritz Tobias, der die Metzgerei seines Vaters Moses Tobias in Heimbach übernahm. Die Ehe blieb kinderlos. Das Ehepaar wohnte in der Weiser Straße 30, in der sich die Metzgerei befand (heute: Hauptstraße 82, Neuwied, Stadtteil Heimbach-Weis).

Nach dem Judenboykott 1933 begann der Niedergang des Geschäfts. Im September 1934 verpachtete ihr Mann Moritz die Metzgerei an Josef S., der jedoch 1937 das Geschäft wieder abmeldete und nach Mayen zog. Moritz arbeitete zuletzt als Arbeiter in der Schwemmsteinfabrik. In der Pogromnacht im November 1938 wurde die 5-Zimmer-Wohnung komplett zerstört, sämtliches Inventar auf die Straße geworfen. Moritz und Rosalie wurden mit den letzten brauchbaren Möbeln in ein Zimmer des Hauses von Jakob Moses nach Neuwied, Kirchstraße 19 eingewiesen. Hier lebten sie, bis sie vor ihrer Deportation mit anderen jüdischen Verfolgten aus Neuwied in einer Turnhalle interniert wurden.

Eine Karteikarte der Gestapo Koblenz zu Moritz Tobias dokumentiert, dass Rosalie und ihr Mann am 10.1.1939 ihre Absicht erklärten, nach Australien auszuwandern. Mit Datum vom 30.4.1942 wird festgehalten, dass sie mit unbekanntem Ziel ausgewandert seien. Ihre Staatsbürgerschaft werde ihnen aberkannt und ihr Vermögen falle dem Staat zu. Das ist eine zynische Umschreibung der Tatsache, dass Rosalie und Moritz mit unbekanntem Ziel deportiert und ermordet wurden. Bis heute ist nicht bekannt, wo sie starben. 

 


Quelle:

Daniela Tobias, Solingen, tobiasherz.de/moritz-tobias-1880-1942-heimbach-weis

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