Siegfried Tobias

Siegfried Tobias wurde am 8. Dezember 1898  als Sohn von Seligmann Tobias (1863-1937) und seiner Frau Mina, geb. Weinberg (1867-1924), in Oberbieber (heute: Neuwied, Stadtteil Oberbieber) geboren.

Die Geschwister von Siegfried Tobias lt. Dorothea Deeters [1] (S. 57 und 63):

Julius (*17.10.1801, Händler, gefallen am 7.9.1914 in Frankreich).

Emil (*10.7.1895, gest. 3.8.1919 in Irkutsk / Sibirien als Kriegsgefangener).

Martha (*6.6.1893, verh. mit Benno Mayer, beide Eltern und ihre Kinder Arthur Alexander und Margot im KZ ermordet

Hedwig (*19.11.1896, seit 2.3.1923 verh. mit Karl Kahn, +14.8.1888, Viehhändler, wohnh. Altwieder Straße, kinderlos, beide am 15.6.1942 nach Izbica deportiert).

Irma (*15.3.1903, verh. mit Karl Frank aus Weseke / Westf., beide Eltern und ihre zwei Kinder im KZ ermordet).

Leo (*6.10.1904, mit 12 Jahren gestorben).

Jenny (*21.11.1908, verh. am 28.1.1931 mit Julius Mendel, Viehhändler aus Meinborn /WW., *4.4.1896, Ehepaar mit Sohn Kurt deportiert).

Dorothea Elisabeth Deeters ("Sie lebten mit uns") [1] schildert auf S. 39 Siegfried Tobias als zurückhaltenden jungen Mann:

„Eine BDM-Führerin wartet mit einer Schar Mädchen auf die Straßenbahn von Neuwied nach Oberbieber. An der Haltestelle steht auch Siegfried Tobias. »Siegfried hat mich nie in Verlegenheit gebracht; wir sahen einander an über die Köpfe der Mädchen hinweg, aber wir wechselten kein Wort miteinander.«“

Siegfried Tobias heiratete Lina Tobias, geb. Gottschalk. Das Ehepaar wohnte mit seinem Sohn Günther  in Oberbieber, Braunsbergstraße 32, später in Köln und Ahrweiler. Diese Familie Tobias stammte ursprünglich aus Oberdreis im Westerwald; die Familie von Lina Tobias wohl aus Königsfeld bei Ahrweiler.

Vom 15. November bis zum 9. Dezember 1938 war Siegfried Tobias im KZ Dachau inhaftiert (siehe Häftlingskartei KZ-Gedenkstätte Dachau). Im Laufe des Jahres 1942 wurde er deportiert. Das genaue Datum und Deportationsziel sind – ebenso wie sein weiteres Schicksal – unbekannt. Dorothea Deeters gibt als Deportationsdatum für die ganze Familie den 31.12.1942 an.

 

 


Quellen:

Gedenkbuch des Bundesarchivs für die Opfer der nationalsozialistischen Judenverfolgung in Deutschland (1933-1945),
http://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/directory.html

[1] Dorothea Elisabeth Deeters, Sie lebten mit uns (1983), S. 39, 57 u. 63

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