Michael Max Saunders

Michael Max Saunders wurde als Max Sander am 13. Januar 1910 geboren. Seine Mutter Johanette, geb. Klee; (*27.7.1888) stammte aus Thalhausen, der Vater Josef (*10.9.1869) aus Niederbieber; er war Soldat im 1. Weltkrieg. Die Mutter arbeitete in der Munitionsfabrik von Winkler & Dünnebier. Die Familie wohnte in Heddesdorf in der Beringstraße 1. Der Vater starb bereits am 7.8.1934.

In erster Ehe war er verheiratet mit Saedy (auch Sandy) Beck, geb. 1.8.1906 in Gießen. Die beiden hatten eine Tochter, Doris Helga, geb. 23.6.1938 in Neuwied. Saedy Sander kam 1936 von Koblenz aus in die Jakobysche Anstalt in Bendorf Sayn und zog von dort zu einem unbekannten Zeitpunkt nach Neuwied. Max Saunders' Mutter Johannette, seine Frau und seine 4-jährige Tochter wurden mit Transport Da 9 ab Koblez in das Durchgangsghetto Krasnizcyn und von dort nach Izbica und weiter in das KZ Majdanek/Sobibor, wo sie wohl ermordet wurden. Sie wurden mit Ablauf des Jahres 1947 zum Ende 1945 für tot erklärt.

Max Saunders berichtet in einem Gespräch mit Schülerinnen und Schülern des 10. Schuljahres der Hauptschule Niederbieber vom 22.5.1986 über sein Leben. Dabei spart er vieles aus, so dass insbesondere Informationen über seine Familie sehr mager sind.

Am 14.7.1938 wurde er von der Gestapo ohne Angabe von Gründen verhaftet und ins Gefängnis Neuwied gebracht, acht Tage später nach Berlin-Oranienburg in das KZ Sachsenhausen, wo er die Häftlingsnummer 003824 erhielt und in einem Steinbruch schuften musste. Am 22.8.1939 wurde er entlassen, kam aber nur für eine Nacht nach Neuwied: Seine Frau hatte die Ausreise nach England arrangiert.

Max Saunders heiratete in 2. Ehe am 30.3.1947 in der Synagoge von Hampstead / London. 1954 kehrte er nach Neuwied zurück, war Mitbegründer und lange Jahre Vorstandsmitglied  des Deutsch-Israelischen Freundeskreises Neuwied.

 


Quellen:

Peter Kleber, Bendorf

Homepage d. Stadt Bendorf: Die ehemalige Jacobysche Anstalt in Bendorf‑Sayn,
https://www.bendorf.de/stadt‑buerger/juden-in-bendorf/jacoby-sche‑anstalt/

STA Koblenz, Heiratsregister Nr. 176/1937;

STA Neuwied, Geburtsregister Nr.254/1938; Heiratsregister Nr. 176/1937

Gespräch mit Schülerinnen und Schülern der 10. Klasse der Hauptschule Niederbieber am 22.5.1986.

Foto: DIF-Neuwied

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Grabstein von Michael Max Saunders auf dem Jüdischen Friedhof Niederbieber
Grabstein von Michael Max Saunders auf dem Jüdischen Friedhof Niederbieber
 
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