Im November 2014 präsentierte der Deutsch-Israelische Freundeskreis Neuwied im Rahmen der Gedenkveranstaltungen zur Pogromnacht 1938 eine umfassende Ausstellung zum Thema "Stolpersteine in Neuwied - Erinnern für die Zukunft".
Im Gemeindehaus der Marktkirche Neuwied hatten die Besucher Gelegenheit, sich mit dem Thema Judenverfolgung unter dem NS-Regime in ihrer Stadt auseinanderzusetzen. Die Besucherzahlen übertrafen alle Erwartungen und machten deutlich, dass auch heute noch, oder gerade heute, ein starkes, vielleicht sogar ein zunehmendes Interesse an dem Schicksal der damaligen Neuwieder jüdischen Gemeinde besteht.
Viele Besucher zeigten sich zutiefst betroffen. Insbesondere die Älteren unter ihnen stießen gelegentlich auf Namen, die sie ihnen aus Erinnerungen oder Erzählungen noch bekannt waren. Es wurden viele Fragen gestellt, die sich letztlich immer wieder auf den Punkt bringen ließen: "Wie konnte das alles unter den Augen der Öffentlichkeit geschehen? So etwas darf nie wieder geschehen!"
Die ersten Stolpersteine wurden auf Inititative von Mitgliedern des Deutsch-Israelischen Freundeskreises im Jahr 2004 verlegt.
Die Ausstellung präsentierte in ihrem dokumentarischen Teil u a. eine Auswahl von Opferschicksalen mit Hilfe von kurzen Texten und Fotografien, sowie eine Orientierung über die Verlegeorte nach den Materialien von Rolf Wüst, gestaltet von Christine Welter, und in ihrem künstlerischen Teil Werke von Waldtraut Hemmerich und Christine Welter.
Fotostrecke:
Eröffnung der Ausstellung durch Pfarrer Werner Zupp (Vorsitzender des Deutsch-Israelischen Freundeskreises Neuwied e.V.
Eröffnungsvortrag von Rolf Wüst: "Erinnern und Gedenken im Niemandsland zwischen Gestern und Morgen"
Schautafeln informierten über die exemplarisch vorgestellten Schicksale von Neuwieder jüdischen Familien
Foto-Collagen von Christine Welter bildeten einen stimmigen künstlerischen Kontext zu den Themen der Ausstellung
Uwe Wagner begleitete die Ausstellung musikalisch mit einer Klangschale, dem sogenannten "Hang"
Catrina E. Schneider liest jüdische Texte: "In jenen Jahren war die Zeit gefroren", begleitet durch Klezmermusik mit Bernd Spehl
Vortrag: „Erinnern und Gedenken im Niemandsland zwischen Gestern und Morgen“ von Rolf WüstEröffnung der Ausstellung durch Pfarrer Werner Zupp (Vorsitzender des Deutsch-Israelischen Freundeskreises Neuwied e.V.Uwe Wagner am Hang (Klangschale)Lyrik-Lesung mit Texten jüdischer Autoren und Autorinnen „In jenen Jahren war die Zeit gefroren” mit Catrina E. Schneider und Klezmermusik mit Bernd Spehl