Erster Stolperstein in Rodenbach verlegt

Ruth Schweitzer (1937/1938)

Im Gedenken an die 1943 von den Nazis ermordeten Rodenbacher Bürgerin Ruth Schweitzer hat der Geschichts­kreis Rodenbach in Kooperation mit dem Deutsch-Israelischen Freundeskreis den ersten Stolper­stein im Ort verlegt. Dank der Recherchen des Geschichts­kreises wurden die Lebens­umstände und das Schicksal der jungen jüdischen Frau vor dem Vergessen bewahrt.

Die 1923 in Dresden geborene Ruth Schweitzer arbeitete als Haushaltshilfe in verschiedenen jüdischen Altenheimen, zuletzt in der Rothschild`schen Lungenheilstätte im Schwarzwald, wo ihr im September 1942 gekündigt wurde. Ohne Arbeit und Wohnung blieb ihr nichts anderes übrig, als sich bei ihrer inzwischen in Rodenbach lebenden Mutter aufzuhalten, was ihr laut staatspolizeilicher Auflage jedoch nur bis Ende Dezember 1942 erlaubt worden war.

Sofort nach Ablauf dieser Frist nahmen die Behörden des Nazi-Regimes die Notlage der jungen Frau zum Anlass, in aller Härte gegen sie vorzugehen. Vom 4. bis zum 18. Januar 1943 wurde Ruth Schweitzer wegen "Nichtausführung staatspolizeilicher Auflagen" verhaftet und nach vorübergehender Haftentlassung am 20. Januar 1943 erneut in "Schutzhaft" genommen. Am 2. März 1943 folgte die Deportation in das KZ Auschwitz. Dort wurde sie am 26. Mai 1943 ermordet. Der Stolperstein in der Segen­dorfer Straße soll die Erinnerung an Ruth Schweitzer aufrecht erhalten, die aus nichtigem Anlass Opfer des Nationalsozialismus wurde.


Das Foto ist im Privatbesitz von Marion Ruf, Rodenbach, einer Halbschwester von Ruth Schweitzer

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